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Reisebericht von Roland Klipper

Von Roland Klipper

Ich bin am Montag von Reichenbach abgefahren und am Dienstag den 29.12 in Lima angekommen, ich war 22 Stunden und 16 Minuten unterwegs. Da ich im Flugzeug nicht richtig schlafen konnte, war ich sehr muede, weshalb ich mich entgegen meiner Gewohnheit von einem Taxifahrer ins Zentrum fahren liess, normalerweisse haette ich den Bus genommen. Jedenfalls war das Hostal, das der freunliche Taxifahrer empfahl, mehr als schlecht, wahrscheinlich war er saber, dass er von mir um seine Provision gebracht wurde, er wollte mich unbedingt nach Miraflores fahren, ein Stadteil von Lima. Also mache ich mich selbst auf den Wegund suche mir auf den Rat der Tourist Information das Hostal Inca Path aus, Emancipación 338, fuer 30 Soles die Nacht. Der Fussboden sieht aus als waere er 30 Jahre nicht mehr gereinigt worden, aber das Bett ist sauber, also sage ich zu. Den Rest des Tages schlendere ich durch das Zentrum von Lima und lasse mich durch das allgegenwaertige Hupen der Autofahrer unterhalten, die wohl hoffen, dass sich der Stau, der ebenfalls allgegenwaertig ist dann schneller aufloest. Dies noch garniert vom voellig sinnentleerten Pfeifen der Polizisten die ohrenbetaeubende Pfiffe erzeugen, die wohl der Meinung sind, dass es dann schneller geht. Kurz und gut, es ist ueberall laut, auch in den Restaurants und Bars, aus denen unentwegt die Fernsehgeraete bruellen und Stereoanlagen leicht uebersteuernd quaeken. Es ist jedtzt 20.30 Uhr, ich sitze im Local Fumingado, zugelassen fuer 30 Personen, wie ein Aushang verraet – wo die allerdings hinsollen ist mir ein Raetsel – und trinke ein cerveza del Peru und esse eine Meeresfruechtesuppe, schmeckt klasse, habe ich noch nie gegessen, leicht scharf, das ganze fuer 8 Soles und das Bier fuer 5 Soles. 1 Euro entspricht 3,85 Soles. Anschliessend trinke ich noche in 2. Bier, diesmal ein Cusquena, es soll schlechter sein, es kostet nur 4 Soles, ich merke allerdings keinen Unterschied. Das mag daran liegen, dass ich bereits einen in der Krone habe, was jedoch dringend noetig ist, dass ich auch sicher schlafen kann.Also wanke ich in mein Hostal und schlafe auch sofort ein, die 9 Soles waren gut investiert.

Mi., 30.12. Allerdings konnten die 9 Soles nicht verhindern, dass ich schon um 6 Uhr aufgewacht bin, das Bett ist linksseitig zusammengebrochen, so dass ich nunmehr gewissermassen Kopfunter im Bett lag, also der Kopf lag tiefer als der Restkoerper. Ich beschloss diese unnatuerliche Position nicht laenger hinzunehmen und ging der Fehlstellung auf den Grund. Der Fehler war auch schnell gefunden, Schrauben vertieren an Stabilitaet, bzw. rutschen aus den Loechern, wenn sie nicht mit Muttern gesichert werden. Ich habe nunmehr den alten, ungesicherten Zustand wiederhergestellt. Ich hoffe es haelt die naechtste Nacht durch, dann fahre ich ohnedies welter nach Arequipa. Ich mache mich also auf und beschliesse erst mal einen Kaffee zu trinken. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht, die Peruaner halten wohl nicht viel vom Fruehstuecken, es ist fast alles geschlossen. Nach ca. 30 Minuten finde ich endlich eine Bar die geoeffnet hat und nehme 2 Kaffee solo zum mir, d.h. schwarz. Anschliessend gehe ich zur Tourist Information um herauszufinden von wo die Busse nach Arequipa abfahren. Ich gehe also hinein, gruesse freunlich und sage, Donde paran los autobuses para Arequipa. Also entweder bin ich doch ein Sprachtalent oder die freundliche Dame ist an Dilettanten gewoehnt. Letzteres ist wohl wahrscheinlicher. Jedenfalls erfahre ich, dass ich zur Avenida Javier Prado Este muss. Ich fahre mit dem Microbús hin, es hat wohl zwischen 20 und 30 Minuten gedauert, das ganze fuer 1 Soles. Kaum bin ich im Bus, gibt der Fahrer Vollgas, so dass ich auf dem Schoss eines aeltern Herrn lande, der es aber gelassen nahm. Das einzige was mich wundert ist, dass es bei diesen anarchischen Verkehrsverhaeltnissen nicht haeufiger Unfaelle gibt, oder vielleicht gerade deshalb keine giba. Ich habe jedenfalles bis auf den heutigen Tag keinen gesehen. Ich entscheide mich fuer die Gesellschaft Cruz del Sur. Allerdings, wie ich gestehen muss, des Namens wegen, Kreuz des Suedens klingt gut. Nachdem ich die Busse gesehen habe, weiss ich, dass die Entscheidung richtig war, moderne Reisebusse, neuwertig, deutscher Standard. Die 1.Klasse Buchung haette ich mir wohl sparen koennen, macht 150 Soles statt 105 Soles fuer die 2. Klasse. Da die 6 spurige Stadtautobahn wenig idyllisch wirkt, entscheide ich mich zur Rueckfahrt ins Zentrum. Ich steige an der Avenida Tacna aus und spaziere ziemlich planlos durch die Gegend und esse nach dem Besuch der Druckerstrassen – lauter kleine Druckerreiundternehmen nebeneinander – Ceviche in einem kleinen Local. Wenn ich es richtig verstanden habe soll es sich um das oder ein peruanisches Nationalgericht handeln. Es ist in kleine Stuecke geschnittener roher Fisch, der in einer saber – scharfen Sosse serviert wird. Dazu gibt es noch etwas Zwiebel, die unter den Fischstuecken liegt und Mais, geroestet und in junger Form, 12 Soles. Es hat ganz pasabel geschmeckt, kommt allerdings nicht an die Meeresfruechtesuppe heran. Ach ja, ich kann erst am 1. Januar nach Arequipa fahren, am 31.12 verkehren keine Busse, mal sehen, was das Bett macht……

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