Nonplusultra Esslingen

Ausdauersportverein

Verliebt ins Rennrad

Die erfolgreiche Triathletin Kristin Buser aus Deizisau schafft es, Schule, Freunde und Sport unter einen Hut zu kriegen.

Deizisau – Es vergeht kein Tag, an dem Kristin Buser nicht auf dem Rad sitzt. Ob zur Schule, zum oder beim Training – die 18-jährige Triathletin aus Deizisau liebt ihr Fahrrad. Und so kommt es nach dem Foto auch wieder in die sichere Garage. „Ich habe es seit drei Jahren“, sagt Buser. Eigentlich wäre es mal Zeit für ein neues Rad, „aber ich kann mich nicht von ihm trennen“, sagt die Sportle- rin von Nonplusultra Esslingen mit einem wehmütigen Blick. Verständ- lich, schließlich hat sie auf dem Sat- tel schon einige Erfolge erreicht: Sie ist deutsche Duathlon-Meisterin der Jugend und amtierende baden-würt- tembergische Triathlon-Meisterin der Jugend.

Sportliche Familie

Während das Garagentor schließt, geht Buser wieder ins Haus, in dem sie mit ihren Eltern und zwei jünge- ren Brüdern wohnt. Die 18-Jährige wirft sich eine Kapuzenjacke über ihr Trainingsoutfit und setzt sich an den Esstisch. „Bewegung war mir schon immer wichtig“, erzählt sie. In einer so sportlichen Familie ist das auch kein Wunder: Busers Brüder spielen Handball bei der JSG Deizis- au/Denkendorf, der Vater hat früher einmal Kanurennsport betrieben. Zum Triathlon kam die erfolgreiche Athletin vor rund zehn Jahren, als sie sich zwischen ihren vielen Sport- arten, die sie betrieb, entscheiden musste: Turnen, Leichtathletik und Mountainbiken – am liebsten hätte sie alles weiter gemacht. „Aber um alles auf Leistungsniveau zu betreiben, dafür hatte ich keine Zeit“, sagt die 18-Jährige fast bedauernd. Ein Kompromiss war der Triathlon, „schließlich sind das drei Sportarten in einer“. Die Abwechslung und „dass ich dabei an meine Grenzen gehe“ liebt Buser am Triathlon, ob- wohl er auch ein hohes Pensum an Fleiß und Disziplin verlangt: Sechs- mal pro Woche trainiert die Athletin eine bis anderthalb Stunden. Nun will sie ihre Trainingsstunden auf 15 pro Woche steigern. Besonders jetzt, wo sie mit der Schule fast fertig ist und sie in diesem Jahr zum ersten Mal zusätzlich zu den Juniorinnen auch in der Frauenliga startet, im nächsten Jahr komplett. „Im Nachwuchsbereich musste ich 800 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfah- ren und 5 Kilometer laufen“, erklärt die Ausdauersportlerin. „In der Frau- enliga gilt die olympische Distanz, und die ist doppelt so lang.“ Dass sie auch dabei Erfolg haben wird, ist sich Buser sicher: „Bei mir ist noch Luft nach oben.“ Ihr großes Ziel ist der Ironman auf Hawaii (3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer und 42,195 Kilometer Laufen). In naher Zukunft fasst sie die deutschen Meisterschaften ins Auge. Neu ist für die 18-Jährige der Mannschaftswettkampf. Seit Kurzem ist sie im Spar- da-Team Rechberghausen. „Das ist eine ziemlich Umstellung, da man gemeinsam ins Ziel kommen muss“, sagt sie und strahlt dabei.

Zwischen Abitur und Wettkämpfen

Diese positive Ausstrahlung und Fröhlichkeit behält die Deizisauerin selbst im größten Stress bei – und davon hatte sie in letzter Zeit genug: Neben etlichen Triathlon-Wettkämpfen machte Buser den Führerschein, schrieb ihr Abitur, hatte einen Einstellungstest bei der Bundespolizei- akademie in Lübeck und trainierte natürlich. Bei all dem blieb aber trotzdem noch Zeit für einen Frühlingsfestbesuch mit Freunden, einen (gemütlichen) Rad-Ausflug zu den Bürgerseen und einen Shoppingbummel mit der besten Freundin, um ein Abiballkleid zu kaufen. Und auch der Familienhund, Schäferhundmischling Jaro, kam nicht zu kurz. „Viele meiner Klassenkameraden können gar nicht verstehen, wie man dieses viele Training unterkriegt“, erzählt die 18-Jährige. Als G 8-Schülerin hatte sie viermal Mittagschule in der Woche. „Nur meine beste Freundin kann das ganz gut nach- vollziehen. Sie macht ebenfalls Leistungssport im Motorrad-Trial.“Busers Weg zur Triathletin ist eher untypisch: „Die meisten Triathleten sind Schwimmer und nehmen dann Laufen und Radfahren dazu.“ Die Abiturientin begann mit dem Schwimmen erst mit rund 12 Jahren. „Deshalb ist das auch noch meine schwächste Disziplin“, sagt sie. Aber sie holt auf, auch weil sie zusätzlich beim Schwimmverein Berkheim trainiert. Ihre beste Disziplin ist aber – nicht sehr überraschend – das Rad- fahren.

Erschienen in der Esslinger Zeitung, geschrieben von Karla Schairer

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