Nonplusultra Esslingen

Ausdauersportverein

Langdistanz, trotz Wettkampf freier Zeit

Wir Triathleten sind schon ein ganz besonderes Volk. Nicht nur, weil wir vom Sport nicht genug bekommen und uns gleich in drei Disziplinen untereinander messen wollen, sondern auch, weil wir hin und wieder zu Übertreibungen neigen. So auch Benjamin Klotz, unser 1.Vorsitzender und Ligastarter bei Nonplusultra Esslingen e.V..

Die Corona-Pandemie hat uns Multisportlern derzeit eine unserer liebsten Wochenendbeschäftigungen genommen – uns gegenseitig in Wettkämpfen zu messen und im Ziel voller Glücksgefühle über das im Wettkampf erlebte zu plaudern. Bis Ende August wurden wegen Corona alle Wettkämpfe abgesagt. Was also tun in einer Zeit, in der man eigentlich fit ist, um seinen Saisonhöhepunkt zu absolvieren?

Die Idee eine eigene Langdistanz, nur für sich selbst gegen die Uhr und ohne Gegner auszutragen reifte in Benjamins Kopf etwa Anfang Mai. Seitdem hat er auf dem Schurwald eine eigene 180km Radstrecke in vier Runden von der Entsorgungsstation Katzenbühl, über das Jägerhaus, Baltmannsweiler, das Kaisersträßle bis zur Abfahrt nach Diegelsberg vermessen. Zum Laufen suchte er sich eine 3,2km lange Runde in seinem Wohnort Baltmannsweiler. Schwimmen können wir in den frühen Morgenstunden und spät abends in der Freiluftsportanlage des SSV Esslingen e.V.. Damit war für Benjamin klar: Das Projekt „IRONMAN vor der Haustür“ kann beginnen.

Am Sonntag, den 7. Juni, begann der Tag für Benjamin um 7:00 Uhr mit der 3,8km langen Schwimmstrecke im SSVE. Sein Ziel unter einer Stunde zu Schwimmen erreichte er mit einer Zeit von 58min und 29s.

Ein zufriedener Blick auf die Uhr nachdem die 3,8km bewältigt sind.

Danach ging es in einer ablaufbedingten Pause mit dem Auto auf den Schurwald, wo nun Wechselzone und Verpflegungsstellen eingerichtet werden mussten. Bei 10°C und noch feuchten Straßenverhältnissen startete der Radpart um 9:00 Uhr. Viele der Teamkameraden fanden die Idee großartig und fuhren im gleichen Zeitraum auf der ausgewählten Strecke.

Eine Fotopause vor dem Radstart erlaubt sich Benjamin nur bei seinem privaten Wettkampf.

Mit 4h 55min und 19s fuhr Benjamin eine für diese kalten Bedingungen tolle Zeit. Das bedeutete einen Schnitt von 36,6km/h. Ganz nach dem Motto „Zuhause ist es doch am Schönsten“ erfolgte der Wechsel zum Laufen dann direkt vor der eigenen Garage. Dort warteten ebenfalls schon einige Teamkameraden – natürlich immer auf den korrekten Coronaabstand achtend – um Benjamin anzufeuern.

Benjamin ist immer noch gut gelaunt und schnell unterwegs.

Inzwischen war das Thermometer auf 12°C geklettert, was für solche Belastungen nicht gerade ideal ist. Bis Kilometer 30 kam Benjamin mit einem guten Schnitt von 5min/km durch, bevor ihm der „Saft“ in den Muskeln so langsam ausging und er sein Tempo nicht mehr halten konnte.

Die Verpflegungsstelle steht einem offiziellen Wettkampf in nichts nach.

Den Marathon beendete er dennoch mit einer ordentlichen Zeit von 3h 36min und 30s, was in der Addition inklusive der Wechselzeiten eine Gesamtzeit von 9h 38min und 07s machte. Ein herausragendes Ergebnis bei einem Wettkampf, den er nur für sich selbst durchführte. Sein Dank gilt allen, die ihn auf oder an der Strecke unterstützten.

Und zum Schluss zog Benjamin das Fazit: „Triathlon ist einfach geil, da kommt man auch schonmal auf außergewöhnliche Ideen!“

Erschöpft aber glücklich nach einem Tag mit viel Sport nur für sich selbst.

Benjamin Klotz

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