Nonplusultra Esslingen

Ausdauersportverein

Hawaii – Traumreise Tag 6

Von Benjamin Klotz

Hallo Tria’s,

heute ist wieder Einiges passiert. Heute war Donnerstag, also 2 Tage vor dem Rennen, und da findet hier der legendäre Underpantsrun statt. Eine kurze Erklärung für die, die die Hintergrundinfo’s noch nicht aufgeschnappt haben: Weil die Europäischen Urlauber hier immer si freizügig durch die Gegend gerannt sind, wurde dieser Lauf ursprünglich als Protestlauf gegen diese Freizügigkeit durchgeführt. Inzwischen ist es eher eine große Jux-Veranstaltung und ein fester Bestandteil der IRONMAN-Vorwoche. Die Teilnehmer trefen sich in Kona am Pier und dann steht da der Orga-Typie und spricht einen Schwur – alle Teilnehmer sprechen diesen mit. Dann kommt der erste Laufabschnitt durch eine Nebenstraße hinunter bis zum Eingang der Wechselzone. Beim Laufen hat man erstmals gesehen was hier los war. Also ich schätze mal vorsichtig, dass hier etwas über 2000 Unterhosenläufer dabei waren. Also: an der Wechselzone angekommen werden ein paar Leibesübungen zum Besten gegeben. Der Orga-Typie fordert einen dann immer wieder auf zu posen und sagt: „Check your heartweight“. Dann geht es wieder im Laufschritt am Pier entlang bis etwa auf Höhe Farmers-Markt in Kona. Hier wird einfach umgedreht und es geht zurück zum Startpunkt, wo sich die Masse wieder auflöst. Es war ein echt toller Spaß, vielleicht seht ihr ja Jörg und mich wieder auf irgendwelchen Bildern. Die deutsche Presse war auf jeden Fall wieder mit dabei.

Übrigens bei dem Bild, welches Markus M. rumgeschickt hat ist nicht nur Jörg bei der Nationenparade zu sehen. Ich bin links daneben, habe allerdings nicht das NPU-Trikot an, sondern ein Deutschland-Dress. Wir haben uns da vorher vergessen zu verabreden. Beim Underpantsrun hatte Jörg eine weiße Unterhose und ich eine Superman-Unterhose an.

Gestern Abend sind noch zwei Freunde mit Kind aus Deutschland auf Big Island gelanded. Die Drei wohnen am Waikoloa Beach. Der ist etwa auf Höhe der halben Radstrecke. Wir haben die Drei (Jens, Silvi und den kleinen David) dann auch beim Underpantsrun getroffen und dann den Tag miteinander verbracht.

Nach dem ersten Tageshighlight war ich dann noch ne Runde im IRONMAN Merchandising-Zelt und habe mich mit PowerBar eingedeckt. Dann ging es zurück in die Unterkunft zum Mittagessen. D.h., vor dem Mittag habe ich noch die allerletzte Trainingseinheit gemacht: 30min locker Laufen im 5er Schnitt. (Underpantsrun = ca. 1Mile ganz langsam joggen, also kein Training) Ich habe mich jetzt auch im Kopf entschieden welche Schuhe am Samstag zum Einsatz kommen werden. Ich laufe mit gelben Schuhen (Saucony Kinvara 2), die ich vor der Hawaiireise netterweise von Siggi Fiala geschenkt bekommen habe. VIELEN DANK!!!

A porpos verschenken. Ich habe mitbekommen, dass Rudy Project hier Radhelme verschenkt hat gegen eine Unterschriftsgarantie die Dinger beim Rennen zu tragen. Ich war leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Schade, denn Rudy Project hat einen Helm im NPU-Design.

Nach dem Mittag ist meine Familie dann wieder auf der Insel unterwegs gewesen. Sie waren auf einer Kaffeeplantage, in einem Hippiedorf, in dem die Zeit stehen geblieben ist und am SouthPoint, dem südlichsten Punkt der USA. Hier wechselt die Vegetation wohl innerhalb weniger Kilometer zwischen grün und Wüste. Die Bäume wachsen aufgrund von Wind extrem schräg gegen die Windrichtung. Mit Jens und Silvie bin ich dann wieder vor nach Kona gefahren und wir waren noch etwas im Wal Mart, auf dem Farmers Markt und der IRONMAN-Expo. Nach dem Shoppen wollten wir dann ein Eis am Meer essen. Silvie und ich hatten eine Kugel, völlig ausreicht. (1 Kugel = eine große Waffel voll mit Eis für 4,25$) Jens kaufte ein Shaved Ice und wählte die Größe Medium für 4,50$. Ein Shaved Ice ist eine Art Schneeball, der mit Hilfe einer Maschine gemacht wird und dann mit diversem Fruchtsirup übergossen wird. Medium hatte etwa einen Durchmesser von 15cm, ich will also nicht wissen wie die Größe Jumbo aussieht!!! Jens hat mit viel Einsatz knapp die Hälfte seines Shaved Ice’s geschafft. Dann sind Jens, Silvi und David wieder zu ihrem Hotel gefahren. Wir verabschiedeten uns vor der Hafenmauer. Es gab immer wieder große Wellen. Gerade beim „Tschüss“ sagen kam dann eine Riesenwelle und schwappte über die Hafenmauer. Naja, voll erwischt würde ich sagen…

Für mich ging es weiter zur Pastaparty, wo ich dann auch Jörg wieder traf. Das Essen war viel und gut und es gab ein Rahmenprogramm auf einer großen Bühne. Teils mit Filmen über die bevorstehenden 140,6 Milen, teils mit Hawaiianischen Shows. Leider begann es dann irgendwann an stark zu regnen und es verließen so ziemlich alle fluchtartig die Veranstaltung. Schade…

Jetzt habe ich dann noch schnell nach dem Wetterbericht geschaut. Beim Rennen soll es „nur noch 23°C geben und ab Mittag Regnen“ Das klingt für’s Erste ja nach klaren Ben-Bedingungen aber dann habe ich mir mal genauer überlegt was das heißt: Regen in Kona sagt über die Radbedingungen überhaupt nichts aus. In der Lavawüste wird es wohl trotzdem 35°C und Wind geben. Regen in Kona macht das Laufen wahrscheinlich nicht viel angenehmer. Das erhöht nur die eh schon hohe Luftfeuchtigkeit noch mehr und wird das Atmen alo noch mehr erschweren. Die Temperaturen werden dann aber auf dem ersten Marathon-Teilstück OK sein. Aber über die Hälfte des Laufes findet draußen auf dem Highway in der Lavawüste statt. Was das bedeutet habe ich ja gerade erwähnt. Aber es kommt wie es kommt und das Wetter ist für alle Athleten gleich.

So, das war für heute sehr viel zum Lesen für euch. Ich verabschiede mich mal bis zum nächsten Bericht…

Gruß, euer Ben

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