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Ausdauersportverein

Philipp Widmann beim Triathlon Alp d’Huez

Von Rennradmythos und Triathlonbegeisterung

Die 21 Serpentinen von Bourge d’Oisau steil hinauf nach Alpe d’Huez sind bei Rennradfahreren beruehmtberuechtigt und ein Mythos der Tour de France. Doch der Mythos hält auch Einzug in die Triathlongemeinschaft . Was unterscheidet diesen, schon etablierten Klassiker von einem „normalen“ Triathlon? Man nehme; 2200m Schwimmen bei 15° Wassertemperatur im glasklaren Gletschersee Lac du Verney vor einer atemberaubenden Bergkulisse, 120km Radfahren mit über 3400Hm durch die Alpen, über den Col de Morte (1375 m), den Col d’Ornon (1371 m) und schließlich den legendären Anstieg nach Alpe d’Huez hinauf und 22 abschließende hügelige Kilometer in 2000 m Höhe, bei dünner Luft und Hitze,
und absolviert alles nacheinander; Willkommen beim Triathlon Alpe d’Huez!! Seit 12 Jahren wird der Triathlon Alpe d’Huez ausgetragen und zählt mit seinen Strecken zu einer der herausfordersten seiner Art. Doch auch landschaftlich ist der Triathlon ein absolutes Highlight.
Unser NPU Athlet Philipp Widmann hat sich auf dieses Abenteur eingelassen und finishte nach 7 Stunden und sechs Minuten. „ Man ist immer nervös vor so einem Tag“ so Philipp „Doch hatte ich besonders vor der Radstrecke Respekt, nicht nur die Anstiege auch die Abfahrten waren sehr technisch und anspruchsvoll, und unterschieden sich doch deutlich von dem was ich bisher in Angriff genommen habe. Besonders einen Halbmarathon in 2000m Höhe rennt man nicht alle Tage“. „Man muss versuchen alles ein wenig locker zu sehen“ so Philipp weiter, „es kann immer viel passieren und an diesem Tage hatte ich so einige für mich neue Herausforderungen zu bewältigen“. Auch wenn die Strecken „nur“ an eine Mitteldistanz erinnern, kann dieser Triathlon definitiv mit einer Langdistanz mithalten. Deshalb wäre es auch fehl am Platz sich Zielzeiten zu setzen. So hiess der Plan für diesen Tag; erst einmal schwimmen. Dann die Beine fragen ob sie Radfahren wollen, wenn soweit alles klar ist, dann nur vorsichtig die Berge
wieder herunter kommen und nichts riskieren, sondern Spaß haben. über die letzten 22km keine Gedanken machen. Auch hier war die Devise „mal schauen was geht“ und wenn alles gut ist, finishen.
Der Wettkampfttag versprach optimale Bedingungen. Keine Wolke am Himmel, kaum Wind und heiße Temperaturen. Umgeben von den Bergen, Gletschern und dem kristallblauen See bot der Start eine durchaus eindrucksvolle Szenerie und
Stimmung. 15min bevor der Startschuss fiel war es dann soweit; ab ins kühle Nass. „Ich bekam gleich Kopfschmerzen durch die Kälte und atmen war auch eher kurz und oberflächlich“ berichtet Philipp. Nach nach 33min konnte Philipp auf sein Rad wechseln. Die ersten Kilometer ging es immerzu leicht bergab bevor es der erste Anstieg kam. Mit 8% und 15km ging es hinauf auf den Col de Morte. „Ich versuchte gleichmässig hochzufahren ohne Belastungsspitzen. Allerdings kam ich kam relativ schnell ins Grübeln als die anderen Athleten an mir vorbeiflogen“. Es folgte eine kurze und kurvig Abfahrt. Undd schon folgte der nächste kleinere Pass mit ca. 5km Anstieg, bevor es auf die lange leicht abschüssige Strecke
Richtung Col d’Ornon ging. Landschaftlich ein Radfahrer-Traum. Hier hieß es sich zu erholen und zu verpflegen. Es folgte der Anstieg des Col d‘Ornon, mit langen 20km. Nach 4h Rennzeit erreichte Philipp auch diesen Pass. Auf der anspruchsvollen Abfahrt hinunter nach Bourg d’Oisans bleib kaum Zeit sich zu erholen und im Tal angekommen waren es auch nur noch 2km bis zum letzten Anstieg des Tages, Spitzkehre zu Spitzkehre, hinauf nach Alpe d’Huez. „Die Stimmung war gigantisch gut und so verging die Zeit sehr schnell. Aber inzwischen war es auch noch heißer geworden und einige Athleten saßen am Straßenrand und übergaben
sich“ berichtet Philipp. Oben angekommen standen noch 22 hügelige Kilometer über Trampelpfade rund um das Bergdorf auf dem Programm, die zu Fuss beweltigt werden sollten. „Schon nach 2km spürte ich, dass es doch etwas Anderes ist in
dieser Höhe zu rennen“. Philipp konnte dennoch ein paar Plätze gutmachen und lief nach 7:06h über die Ziellinie. „Der Wettkampf hat einem alles Abverlangt von Kopfweh über Krämpfe bis hin zu Übelkeit und das waren nur ein paar
Probleme. Doch es gibt definitiv nichts Besseres als nach so einem Tag im Sonnenuntergang den Berg wieder herunterzufahren! Dafür war es das dann doch wert“, sagt Philipp und lacht.
Das Resultat Platz 57 Gesamt, 10. Platz in der Altersklasse (M2) und gesamt 3. Deutscher (1.Ak)

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