Nonplusultra Esslingen

Ausdauersportverein

Bernd Kiesel beim Ironman 70.3 Rapperswil

Am Sonntag, 5. Juni 2016 ist Bernd Kiesel beim Ironman 70.3 in Rapperswill gestartet und hat sich ein Ticket für die 70.3 WM in Australien gelöst. Hier folgt sein Race-Report:

„Vielen ist bekannt dass meine Schwester (auch Triathletin) in Molooloba / AUS wohnt – dem Austragungsort der nächsten 70.3 – WM. Das war im letzten Herbst und über den Winter Grund genug Motivation zu tanken, um die Quali für dieses Event zu erreichen. 3 Plätze in meiner Alterklasse waren zwar tough – aber ich wollte ursprünglich nichts unversucht lassen. Über den Winter musste ich leider etwas anders als geplant arbeiten und so kam das Training und / oder die Regeneration etwas zu kurz und ich konnte meinen eigenen Trainingsansprüchen leider nicht so ganz gerecht werden. Im Vergleich zu früher (erreichten Qualis) hinkte ich deutlich hinterher – ich war mir sicher, dass es für die absolvierten Sprint- und Olympischen Rennen reichen würde, aber eine Mitteldistanz ist halt noch mal eine andere Nummer. Wie gesagt: es kommt immer auf die EIGENE Sichtweise an.

Zum Rennen an sich:

Der See hatte 12-14 ° und lange wurde überlegt, ob auf 1.000 m schwimmen verkürzt wird – zum Glück nicht – es war zwar 100-200 sakrisch kalt am Kopf aber irgendwann ging es dann und ich schwamm in einer kleinen Gruppe – die Spitze war engeteilt und die hatten laut Anja auch einen riesigen Vorsprung. Trotzdem: ich habe mir Sub 30 vorgenommen und leider waren es dann doch fast 31 Minuten für die 1,9 Km…vielleicht war es die Kälte, die etwas Zeit gekostet hat, aber als 12. in meiner AK aus dem Wasser war zufriedenstellend.

Ein „langsamer“ Wechsel mit Socken und Verpflegen und ab ging es aufs „Velo“. Die Pros waren schon eine Runde im Vorsprung und just in dem Moment als ich auf meine Runde ging fuhr ich auf einen Pro auf und (mit den geforderten 10 m) hinterher – ganz fluffig so im 40er Schnitt auf der Ebene und den Wellen – als ich zum Überholen ansetzte sah ich dann: es war eine Pro-Frau. Am Berg angekommen merkte ich, dass ich die Übersetzungen von früher nicht mehr fahren kann und ich musste ganz schön drücken um die 2 harten Anstiege dann ordentlich hoch zu kommen, der Rest der 1.100 Hm waren gut zu fahren und vor allem die lange Abfahrt mit wenig Kurven mit bis zu 80 KM/H haben Spass gemacht. Auf der zweiten Runde hat die Strecke dann etwas abgetrocknet und in den Kurven konnte ich noch etwas zulegen.

Dennoch: gegen die starken Schweizer und Briten konnte ich nicht gegenhalten und ich verlor Platz um Platz. Mein Ziel 2:35 H zu fahren habe ich um 3 min verpasst – aber mit 2:38 für die 90 KM war ich dennoch nicht unzufrieden.

Diesmal ein schneller Wechsel (Socken hatte ich ja schon an) und mit 4:40 – 4:50 ging’s ganz gut bis KM 9, da kommen dann in Rapperswill Treppen mit 40 HM und der Schnitt war dahin. Aber ich fand den Rhythmus wieder und absolvierte die erste Runde in 49 min irgendwas….ganz ok fand ich, nach 13 Km kam er dann endlich: das Männlein mit dem Hammer und der Schnitt ging runter auf 5:20…ich beruhigte mich, dass es trotzdem ganz ok war – die Quali war übrigens zu dem Zeitpunkt nie ein Thema – und lief nach 5:03 H über die Ziellinie….

Nichtsahnend gingen wir dann zur Siegerehrung und Slotvergabe und überraschenderweise konnte ich beim Roll-Down („Irgendjemand in der AK 45 da, der nach Australien will….“) mein Hand ging nach oben, das Hirn funktioniert in dem Moment noch nicht so ganz und plötzlich stand ich vorne….ein paar Jungs, die auch gehen wollten waren langsamer als ich und so bin ich jetzt erst mal 380 € ärmer und habe dafür erst mal einen tollen Flaschenöffner, eine kleine Zusatzmedaille und eine Mütze (die ich gleich irgendwo liegen gelassen habe), nebst einer Bademütze von Hannes Hawaii Tours erworben.

 

Na gut…die Planung läuft, kein Crosstriathlon dieses Jahr mehr sondern Fokus und hoffentlich gescheites Training bis zum 04-09. In Australien – meine 10. WM also insgesamt und ich freue mich immer noch – alle freuen sich: meine Schwester mit Familie, meine Familie und der Verein hoffentlich auch…ein Halbmarathon unter 1:40 sollte doch möglich sein (gestern 1:48) – schaun mer mal.“

 

Kommentare sind geschlossen.