Nonplusultra Esslingen

Ausdauersportverein

RaceReport von Tobi Feltens:

Wie von vielen von euch schon gesehen, waren die Zeitenvorstellungen für dieses Rennen nicht mehr opportun, weil zum einen ohne Neopren-Anzug geschwommen wurde und die Hitze im Laufe des Tages immer brutaler wurde. Im Folgenden ein kurzer Abriss des Rennens:

Schwimmen 1:20:07
Im Grunde hieß es für mich als schlechter Schwimmer, hier nicht zu viele Körner zu lassen. Bei einer Wassertemperatur von 27 C°, dehydriert man bei dieser Zeit schon erheblich. Zumal ohne Neo viel mehr Bein- und Muskelkraft eingesetzt werden muss. Die ersten 1.500 Meter bin recht ruhig angegangen (34 min.), um auf der zweiten Runde etwas anzuziehen. Am Ende des Schwimmens war ich 254er in meiner AK und 1.100er von allen.

Rad 5:08:21
Nach einem gut gelaufenen Wechsel (die Wechselzone ist extrem lang) ging´s auf´s Rad. Ich fühlte mich von Anfang an gut und hatte auf Grund der Hitze einen Pulskorridor von 135 – 155 gewählt. In der ersten Runde hatte ich noch mit sehr viel Verkehr zu kämpfen, konnte aber alle gefährlichen Situationen gut meistern. Auf der zweiten wurde es merklich einsamer, was aber gut war, weil man seine eigene Pace fahren konnte. Leider musste ich einmal absteigen um meine Kette wieder aufs Ritzel zu packen. Bei der kopfsteinpflasterpasssage ist diese runtergegangen. Die Temperaturen waren mittlerweile selbst auf dem Rad der Wahnsinn. Zwischen Kilometer 135 und 170 auf einer Hochebene war es so, als ob ich einen Fön vorm Gesicht hätte. Das Einatmen hat in den Lungen gebrannt. Nach dem Rad war 94er in meiner AK und 350er von allen.

Laufen 3:11:24
Jetzt fing der Spaß so richtig an. Im Wechselzelt unter einer Klarsichtfolie waren 50 C°, ich war also motiviert so schnell wie möglich zu Wechseln. Die Verpflegung auf dem Rad hat super geklappt, ich wusste dass ich gut hydriert war und die Pace von 4:15 – 4:20 angehen konnte. Leider merkte ich sehr schnell, dass die Verpflegung auch wieder raus musste. Auf der ersten Runde musste ich zweimal einen Dixi-Stopp einlegen, die aber maximal in Summe 40 Sekunden gedauert haben. Triathleten sind in so was geübt und nicht zimperlich. Mehr Details gibt’s nicht J Ich merkte recht schnell, dass ich das Tempo zwischen 4:20 und 4:35 halten konnte, um den Puls konstant bei 148 – 155 zu halten. Mehr wäre bei der Hitze der Tod gewesen. Die ersten beiden Runden waren noch recht gut zu laufen, auch wenn ich bei jeder Verpflegung drei Becher Eiswürfel in meinen Anzug und unter meine Mütze gepackt habe. Zudem wurden Salzsticks, Iso, Redbull, Cola und Wasser in Unmengen in den Körper geschüttet. Trotz der Magenproblematik hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, zu stark zu dehydrieren. Die Veranstalter haben einen Top-Job gemacht. Ab Kilometer 23 wurde es dann ernst. Allmählich schossen mit Krämpfe durch den Körper. Angefangen bei den Waden, dann die Adduktoren, dann die seitlichen Bauchmuskeln und zum Schluss sogar in den Unterarmen. Das Lächeln wich so langsam. Meine Familie und Freunde feuerten mich auf jeder Runde an zwei Stellen an und konnten mir zu Beginn meiner letzten Runde sagen, dass noch keiner der AK im Ziel war. Ich biss also noch mal die Zähne zusammen und versuchte das Tempo zu halten. Am Ende war nur noch Schmerz und auch Stolz. Nach dem Laufen war ich 15er in meiner AK und 80er von allen. Den Marathon liefen an diesem Tag nur 8 Menschen schneller (inkl. der Profis).

Gesamtzeit: 9:48:48

Zur Hawaii-Quali hat es leider nicht gereicht. Allerdings war es enger als ich dachte. Am Montag bei der Vergabe wurde ein Startplatz einer nicht besetzten AK in die AK 35 – 39 gelegt, so dass es 11 Plätze gab. In den vorherigen AK haben 5 bis 7 Athleten den Slot nicht genommen. Leider war es in meiner AK nicht so. Vor mir waren nur drei andere deutsche gerankt und tendenziell werden die internationalen Athleten den Slot nehmen, sonst wären sie ja nicht nach Frankfurt gekommen. Den 11. und letzten Slot hat der 14 (sprich ein Platz vor mir) angenommen. Verdammte Sch… ! Allerdings muss ich sagen, dass ich die fehlenden zwei Minuten nicht hätte schneller machen können. Ich war bei dem rennen vor allem mental am absoluten Maximum und kann sagen, dass ich auch noch heute mit den Eindrücken aus dem Rennen zu kämpfen habe. Mehr ging nicht!

Euer Ironman Tobias

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