Alexandra Rudl von Nonplusultra Esslingen wurde am 28. September in Molveno Vize-Weltmeisterin der Altersklasse 40-45 im Cross Triathlon.
Die Weltmeisterschaft der XTERRA Rennserie im Cross Triathlon wurde dieses Jahr bereits zum dritten Mal im italienischen Molveno ausgetragen. Vor der malerischen Kulisse des Brenta-Gebirges und mit dem kristallklaren Wasser des Molveno-Sees bietet der Ort alles, was eine Weltmeisterschaft im Cross-Triathlon – bestehend aus Schwimmen, Mountainbike und Trail-Lauf – ausmacht. Knapp 900 Athleten und Athletinnen kamen hier am Wochenende zusammen, die sich alle zuvor bei einem der nationalen XTERRA Rennen qualifizieren mussten. Das Starterfeld war entsprechend stark besetzt. Neben Alexandra Rudl ging von Nonplusultra Esslingen Oliver Pfisterer an den Start.
Auch in diesem Jahr stellte das Wetter die Athleten wieder vor eine große Herausforderung. Denn wie in den vergangenen zwei Jahren kam es in den Tagen vor dem Wettkampf zu starken Niederschlägen. Im Cross Triathlon bedeutet dies, dass die ohnehin anspruchsvollen Strecken teilweise nur schwer oder mit vielen Schiebepassagen zu bewältigen sind. Dieses Jahr kam die Kälte dazu, die dazu führte, dass der Molvenosee stark abkühlte. Bis zum Wettkampfmorgen stand nicht fest, ob überhaupt geschwommen werden konnte oder alternativ ein Format bestehend aus Mountainbike und Laufen stattfindet. Am Ende hieß es dann bei rund 12 Grad Außentemperatur und 14 Grad Wassertemperatur, dass ein auf 750 Meter verkürztes Schwimmen stattfindet.
Als starke Schwimmerin war dies für Alexandra Rudl nicht optimal, denn je länger geschwommen wird, desto mehr Vorsprung hat sie auf dem Rad. Angesichts der Kälte war sie am Ende aber doch froh, nicht noch länger im kalten Wasser zu sein. Mit knapp 3 Minuten Vorsprung vor ihrer Verfolgerin ging sie auf das Rad.
Auf dem Mountainbike hieß es dann erst mal aufwärmen: „Obwohl die ersten 20 Minuten der Radstrecke nur steil bergan gehen, wurde mir im noch nassen Rennanzug einfach nicht warm“. Zur Halbzeit der
Radstrecke, die zwei Mal absolviert wurde, wartete dann die nächste Herausforderung auf die Athleten: mehrere Kilometer Wurzelpassagen mit ständigem auf und ab, die durch den Regen zu einer einzigen großen matschigen Rutschpartie wurden. Etliche Athleten blieben hier im Matsch stecken und es wurde teilweise mehr geschoben als gefahren. Zu dem Zeitpunkt wurde Alexandra Rudl von ihrer Verfolgerin überholt, die spätere Erstplatzierte der Altersklasse. „Mental war das eine große Herausforderung. Ich hatte das Gefühl nicht mehr voranzukommen, die Schiebepassagen berghoch waren enorm anstrengend und dann sah ich, dass meine direkte Konkurrentin mit diesen Bedingungen besser zurechtkommt als ich. In dem Moment dachte ich, dass nun die weiteren Athletinnen aus meiner Altersklasse nacheinander an mir vorbeifahren werden“. Auch für Oliver Pfisterer kam es in dieser Passage zu Herausforderungen. Ein technischer Defekt zwang ihn gleich zwei Mal dazu, anzuhalten. Jedes Mal wurde er von Athleten überholt, die er dann in den engen Matschpassagen wieder versuchte einzuholen.
Auf der zweiten Radrunde entspannte sich die Situation, da weniger Athleten gleichzeitig auf den Trails waren. Allerdings hatte die mental und physisch anspruchsvolle erste Runde bereits viel Kraft gekostet. „Normalerweise ist das berghoch fahren im Triathlon meine Stärke, aber in der zweiten Runde fehlte mir die Kraft in den Beinen, um nochmal richtig Druck nach vorne zu machen“, so Rudl.
Als Zweitplatzierte ging sie vom Rad auf die Laufstrecke: „Ich war sehr angespannt in dem Moment, denn ich wusste nicht, ob sich meine schweren Beine nochmal erholen würden“. Gleichzeitig war die Drittplatzierte auch schon etwas näher gekommen. Doch auf den abschließenden Lauf war dann doch wieder Verlass. Alexandra Rudl lief den 10 Kilometer-Traillauf, der auch wieder einige Wanderpassagen
beinhaltete, in knapp einer Stunde. Dies war die schnellste Zeit in ihrer Altersklasse und sie konnte so mit über drei Minuten den zweiten Platz in ihrer Altersklasse absichern.
Oliver Pfisterer hat mit dem 11. Platz nur knapp die Top-10 in seiner Altersklasse bei seinem zweiten Cross-Triathlon überhaupt verpasst und kann sich trotz Raddefekt über eine sehr gute Leistung freuen.